Historie Schreinerei & Raumausstattung Schreyer –
Holzverarbeitungsbetrieb in Mühlthal

1848

erbaute Johann Rechenthaler am Mühlbach zur Rainmühle eine Werkstatt mit Wohnhaus, ein Wehr, Rechen und ein Wasserrad. Im unteren Bereich des Gebäudes wurde eine Flussschmiede eingerichtet, die zur Herstellung von Beschlägen für die Wasserräder und von Werkzeugen für die Flussbauer diente.

Rechenthaler war ein bekannter Mühlenbauer, der das Privileg für die Instandsetzung der Mühlen und Wasserräder an bestimmten Abschnitten der Mangfall hatte.

Im Zuge der zunehmenden Industrialisierung um die Jahrhundertwende wurde das Handwerk des Mühlenbauers immer weniger gebraucht, so dass sich der Betrieb zu einer Holzwarenfabrikation entwickelte. Der spätere Inhaber Hans Rechenthaler, der im ersten Weltkrieg ein Bein verloren hatte, verlegte die Tätigkeit mehr auf die Produktion von Rechen, Sensenstielen, Leitern, Kisten und Kinderspielzeug aus Holz.

1935


Übernahme des Betriebes durch die Neffen von Hans Rechenthaler
Josef und Viktor Spagl.

Die Produktion wurde um Liegestühle, Schneeschaufeln und Skier erweitert. Die Firmenbezeichnung wurde zu diesem Zeitpunkt auf Rechenthalers Erben- Holzwarenfabrikation geändert. Die Firma erlebte eine kurze Blütezeit, die Geschäftsbeziehungen gingen bis nach Würthenberg, Österreich und in die Schweiz.

Josef und Viktor Spagl waren hervorragende Skifahrer, Viktor war zeitweise als Skilehrer und Bergführer in der Schweiz tätig.

Zu Beginn des 2. Weltkrieges wurde Josef Spagl zur Wehrmacht eingezogen, Viktor musste 1942 einrücken. Während der Kriegszeit führte der Onkel Hans Rechenthaler den Betrieb weiter.

1951

Das Wasserrad und die Wehranlage wurden stillgelegt und die Stromversorgung für das Gebäude durch die Papierfabrik Louisenthal sichergestellt. Josef Spagl errichtete am Mühlbach auf der Nordseite des Anwesens ein Nebengebäude und installierte eine Lodenwalkeinrichtung. Leider war dies ein Fehlschlag, da die großen Textilhersteller in München schon bald wieder aufgebaut waren und produzieren konnten. Später diente das Gebäude als Maschinenraum. Josef Spagl führte das Unternehme bis 1972, wobei die Produktion von Rechen und Sensenstielen durch die Mechanisierung in der Landwirtschaft immer mehr zurückging.

1972

Verkauf des Betriebes und Anwesens, das in einem sehr schlechten Zustand war und nur ein 580 m² großes Grundstück umfasste, durch die Gebrüder Spagl an Marinus Dießl, Vater von Andrea Schreyer, Schreiner und Industriekaufmann aus Gmund am Tegernsee.

1973

Gründung des Holzverarbeitungsbetriebes Marinus Dießl 

Einrichtung der Werkstatt mit gebrauchten Maschinen für den Betrieb einer Schreinerei – Furnierpresse, Langlochbohrmaschine, Fräsmaschine und Absauganlage.

1974

Anschluss an die Trinkwasserversorgung und Anpachtung von Nebenflächen für Parkplätze und Holzlagerungsplatz.

1975

Das Wasserrad wurde demontiert, die Grundmauern und Fundamente saniert und ein Fundamentpfeiler für die Zufahrtsbrücke über den Werkskanal wurde betoniert.

1976

Aufbau der Holzwolle – Produktionsanlage.

1981

Neubau und Erweiterung des Werkstattgebäudes um einen Maschinenraum, Heizungskeller, Holzlager, Spänebunker mit Austragung und Späneheizung.
Modernisierung des Maschinenparks und Einbau einer neuen Absauganlage.

1992

aus gesundheitlichen Gründen könnte Marinus Dießl den Beruf des Schreiners nichtmehr weiter ausüben, so musste er den Betrieb verpachten und als kaufmännischer Angestellter arbeiten.

1993

Demontage der Holzwolle – Produktionsanlage und Integration der freien Flächen in die Schreinerei.

1994

Sanierung des alten Wohnhauses südlich des Werkstattgebäudes mit Keller, Büroräumen im Erdgeschoß sowie zwei Wohnungen im Ober- und Dachgeschoß.

1999

Ende der Verpachtung des Schreinereibetriebes

2000

Übernahme der Schreinerei mit allen vorhandenen Maschinen und dem Gebäude durch
Andrea und Andreas Schreyer, Tochter und Schiegersohn von Marinus Dießl
Gründung der Schreinerei Schreyer

2001

Einbau einer neuen Holzfeuerungsanlage

2003

Neubau der Brücke über den Werkskanal und Sanierung der Betonfundamente.

2005

Andrea Schreyer ergänzt den wachsenden Schreinereibetrieb Ihres Mannes Andreas durch die Eröffnung einer Raumausstatter – Werkstatt die Firma
Schreyer Schreinerei & Raumausstattung entsteht.
Sie kann nun Hand in Hand mit Ihrem Mann die Wünsche der Kunden rund um die Inneneinrichtung und Ausstattung der Wohnungen und Häuser erfüllen.

2010

Anbau einer neuen Werkstatt an das bestehende Gebäude der Schreinerei auf der Nordseite, Entstehung eines großzügigen Bankraumes und Lagerräumen.

2011

Einrichtung einer größeren Raumausstatter- Werkstatt mit Ausstellung und Verkaufsbereich im EG des Neubaus.

2013

Bau einer Hackschnitzelförderanlage zum Befüllen des Spänebunkers mit zusätzlichem Heizmaterial, Stilllegung der Ölheizung.

2018

Sanierung der Fassade an der Ostseite, des Vordaches und des Balkons.